PHILIPP WESTERBARKEI geboren 1987, gilt als eines der vielversprechendsten Regietalente seiner Generation. Mit seinem präzisen Blick auf szenische und menschliche Bezüge, dem Ausloten von Kontroversen und spannungsreichen Tiefen, gelingen ihm Hand in Hand mit seinen Darstellern*innen mutige Konzepte - ohne dabei den Fokus auf das durch alle Zeiten erprobte Wesen des Theaters und seine unmittelbare physische Präsenz verlieren.
Zuletzt feierte er große Erfolge unter anderem an der Oper Graz mit Mozarts IDOMENEO, der in einer stark verdichteten Fassung die Spielzeit 2025/26 eröffnete. Für das Theater Regensburg schuf Westerbarkei ein immersives, spartenübergreifendes Bühnenspektakel auf Grundlage von Federico Fellinis SCHIFF DER TRÄUME.
Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet den Regisseur mit dem Stadttheater Bremerhaven. In der Spielzeit 2022/23 eröffnete er dort mit Verdis MACBETH die Saison und wurde für diese Arbeit für den renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Auch in der Spielzeit 2024/25 durfte er erneut die Saison in Bremerhaven eröffnen – diesmal mit Giacomo Puccinis letztem Werk TURANDOT.
Im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters realisierte Westerbarkei unter anderem am Pfalztheater Kaiserslautern das Kammeroper-Triptychon DREI WASSERSPIELE von Detlev Glanert sowie am Theater Regensburg die Uraufführung von Stefan Heuckes MICHAEL KOHLHAAS.
Als Assistent namhafter Regisseure wie Barrie Kosky, Stefan Herheim, Andreas Homoki, Rolando Villazón, Claus Guth, Guy Joosten und Nicolas Brieger konnte Westerbarkei immer wieder seine eigene Sichtweise und Interpretationsansätze schärfen – insbesondere an der Deutschen Oper am Rhein, wo er seit 2013 als Spielleiter tätig war. In der Folge wurde ihm dort auch die Regie eigener Produktionen anvertraut, etwa Gounods ROMÈO ET JULIETTE und Puccinis LA BOHÈME.
Seine Inszenierung von Mozarts DIE ZAUBERFLÖTE am Landestheater Coburg eröffnete die Spielzeit 2018/19 mit einer vielschichtigen, weithin beachteten Interpretation des Bühnenklassikers. Mit der Wiederentdeckung von Mieczysław Weinbergs Oper MASEL TOV! WIR GRATULIEREN! sorgte Westerbarkei erneut in Düsseldorf für Aufsehen. Bereits unter den Bedingungen der Corona-Pandemie entwickelt, ließ dieser spannungsreiche und spielfreudige Theaterabend das Publikum die verordneten Einschränkungen vergessen und zeigte eindrucksvoll das emotionale Potenzial, das Westerbarkei der Musik durch seine Regiearbeit entgegenzusetzen vermag.
Philipp Westerbarkei studierte Theaterwissenschaft und italienische Literatur an der Ruhr-Universität Bochum.
